Areal des Containerbahnhofes

Im Westen, längs der Eisenbahnstrecke nach Fürth erstreckt sich das Containerterminal. Dieses riesen- hafte Areal ist geradezu ein Paradebeispiel für eine städtebauliche Fehlnutzung wertvollen innenstadt- nahen Grundes. Es ist, auf der Straße, denkbar schlecht erreichbar und zieht durch die autobahn- ferne Lage Schwerlastverkehr durch Stadtstraßen an. Während es für seinen eigentlichen Zweck zu eng und nicht entwicklungsfähig ist, beeinträchtigt es - allein schon durch seine Ausmaße die angren- zenden Stadtviertel. Die längst überfällige Verlage- rung des Containerumschlages in einen neuzubau- endes Terminal am Hafen eröffnet eine eminente Entwicklungschance.

Hier bietet sich - gewissermaßen als Erweiterung Gostenhofs - eine Entwicklung für urbanes Wohnen und Arbeiten an. Durch die zentrumsnahe Lage ist dieses Areal dafür prädestiniert. Zugleich kann die drei Kilometer lange und völlig unnatürliche Zäsur zwischen Gostenhof und St.Leonhard (zwischen der Unterführung an der Rothenburger Straße und der Janssenbrücke bilden bis heute Frankenschnellweg, Bahnstrecke und Containerterminal eine hermeti- sche Barriere) überwunden werden. Durch einen Brückenschlag würden nicht nur die unmittelbar an- grenzenden Viertel ihre Randlage verlieren, es könn- te der Westen und den Südwesten der Stadt wieder miteinander vernetzt werden und macher Unort in dieser Wüstenei verschwände. Auch das ist Stadt- reparatur.

 

Am Nordbahnhof

Am Ende der Nordstadt, an einem kaum befahre- nen Stichabzweig der Güterringbahn liegt der Rest des Güternordbahnhofes. Das heute weitgehend un- oder mindergenutzte (Recyclinghof) Areal des früheren Kopfbahnhofes bohrt sich weit in die Wohnviertel der Nordstadt hinein stellt hier wahr- lich keine gute Nachbarschaft dar. Es bietet sich an das Bahnge- lände aufzulassen, die Güterab- fertigung parallel der Güterringbahn zurückzuver- legen (wo auch die zu bedienenden Gewerbe- flächen liegen) und das ge-samte Gelände neu zu ordnen und zu überplanen. Als Arrondierung der Nordstadt könnte hier in guter Lage ein neues Wohnviertel entstehen. Die leer- stehenden Lager- häuser könnten vielleicht zu Lofts umgenutzt wer- den. 

 

    

Straßenbegleitgrün fürs Stadtbild

Stadtentwicklung darf sich nicht in großflächigen Neuvorhaben erschöpfen, auch Verbesserung des bestehenden sind notwendig. Vielerorts außerhalb der Altstadt zeigt sich das Stadtbild trostlos und vernachlässigt. Dabei ist oft mit relativ bescheide- nen Mitteln viel erreicht um Stadtbild und damit zu- gleich die Lebensbedingungen der Menschen ent- scheidend zu verbessern. Straßenbegleitende Baum- reihen werten Stadtstraßen - und ganze Viertel - enorm auf.  

Die einfache Gegenüberstellung zweier, nach Funk- tion, Stadtlage und Verkehrsbelastung, vergleich- barer Stadtstraßen, der Pirckheimerstraße und der Landgrabenstraße veranschaulicht den Unterschied ohne dass es weiterer erklärender Worte bedarf. 

Landgrabenstraße

Pirckheimerstraße

 

 

 

© Thiel – Architekten + Stadtplaner - Nürnberg  (2001)         -  e-Mail   Diskussionsforum